Die 5 lustigen 4, das klingt wie eine schlechte deutsche Komödie. Und das ist es eigentlich auch, wenn man es genau betrachtet.
Die fünf lustigen Vier, war eigentlich von einem guten Start begleitet, es war der Beginn einer neuen Ära bei uns im Büro. Von vier Personen auf fünf aufzustocken und genau das wurde dann auch gemacht. Doch es kam anders als geplant.
Der Plan
Der Plan war, unsere Kräfte etwas mehr auszubauen und uns zusätzlich zwei helfende Hände ins Boot zu holen. Von der Idee zur Umsetzung war es, ganz Kapitäns-Style, ein kurzer.
Ähnlich dem Ausspruch: „Ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer für die Menschheit“! Nur leider kam es anders als geplant.
Begonnen hat alles hier: Die Geschichte für Quereinsteiger.
Mit einem neuem Praktikanten, der seinen zweiten Bildungsweg bei uns macht, war der Traum vom Wachstum besiegelt. Nennen wir ihn der Einfachheit halber, einfach Sebus.
Sebus stellte sich bei uns vor und es war ein viel versprechendes Gespräch. Auch sein Portfolio an Zeichnungen und seine Ziele waren überzeugend.
Von einem erwachsenen Menschen, der seinen ersten Job nicht mehr ausüben kann und die Chance bekommt einen neuen Beruf zu erlernen, erwartet man ein bestimmtes Grad an Eigenverantwortung und Motivation. Vielleicht auch zu viel!? Wie man schon erahnen kann.
Aber der Reihe nach. Also es war nun das Vorstellungsgespräch, welches wie gesagt gut verlief. Danach gaben wir Sebus die Info, dass es für uns passt und er bei uns sein Praktikum absolvieren kann. Die Suche nach einem Stiftungsgeber war schnell erledigt, da es mit der Firma VFQ eigentlich sehr gute Vorgespräche gegeben hat und wir uns somit schnell einig waren über die Kosten und die Ausbildung.
Die Umsetzung
Sebus kam also direkt von seinem Umschulungskurs, den er aus gesetzlichen Gründen besuchen musste zu uns in die Firma. Es war einfach wunderbar, es war lustig und auch produktiv. Aufträge wurden ausgeteilt und auch zur Zufriedenheit ausgeführt. Nach und nach wurden die Tätigkeiten auch komplexer, aber trotzdem immer noch dem Ausbildungsniveau entsprechend. Es war bis hier hin alles kein Problem.
Im Gegenteil, es war ein hoher Einsatz, der gezeigt wurde. Die Ideen sprudelten nur so aus Sebus heraus – manchmal auch zu viel, aber das ist besser als zu wenig (wissen wir alle!).
Es klingt einfach wie ein Märchen – wir waren die 5 Reiter der Apokalypse.
KLIRRRRRR – Peng – Zisch …. Die Fassade fängt an zu bröckeln.
Die Fassade fängt an zu bröckeln. Nach dem unser Kapitän Jürgen nach seinem Sommerurlaub retour gekommen ist, wurden die Aufträge an Sebus der letzten 3 Wochen auf deren Ausführung überprüft.
Hierbei wurden wir darauf Aufmerksam, dass einer der Grundaufträge zu fast 80% ignoriert wurde. Es wurden zwar kleinere andere Dinge erledigt und auch gut gemacht, letztendlich seinem eigenen aber keine Aufmerksamkeit geschenkt. Damit nicht genug: Auch wurden Mails an Kunden gesandt die dort nicht hätten landen sollen. Anfragen und Kundenwünsche wurden nicht an das restliche Team kommuniziert. Die Krankenstände, welche natürlich via WhatsApp (das macht man ja scheinbar heutzutage so), gemeldet wurden, plötzlich immer mehr. Meistens wurden die Krankmeldung dann gemacht, wenn klar war, dass alle im Team an einer Deadline für ein Kundenprojekt tätig waren und somit jeder Handgriff gebraucht wurde. Somit entstanden auch manchmal mehr Kosten welche nicht kalkuliert wurden und auch nicht von den Kunden eingefordert werden konnten.
The End
Nach all den obigen Themen und eigentlich noch viel mehr Dingen, wurde es uns dann zu bunt. Es wurde ein Gespräch mit dem Stiftungsgeber vereinbart. Nach diesem sollte Kollege Sebus uns über den besprochenen Inhalt informieren (Auftrag der Betreuerin). Es ging ja um seinen Fortbestand bei uns im Unternehmen. Mit keinem Wort hat er den Termin erwähnt oder auch nur annähernd etwas gesagt. Im Gegenteil, nach dem Arbeitstag hat sich Sebus (wieder via WhatsApp) um 22:50 Uhr krankgemeldet. Das war dann erstmal für uns eine „Knackwatschn“. Ihr ahnt es schon, eigentlich hätten wir für nächsten Tag ein Kunden Shooting geplant mit ihm welches wir verschoben und ein neues Model buchten.
Die Knackwatschn
Die Knackwatschen ging aber postwendend retour an den Kollega. Es wurde ihm dann mit Wochenende mitgeteilt, dass wir ab sofort nicht mehr sein Arbeitsplatz sind.
Ab dieser Mitteilung war Funkstille. Kein einziger Laut – keine Wortmeldung – kein Mail – kein Nachfragen über das Warum…. Nichts. Es war als wäre er nie bei uns gewesen.
Nun ist es so, dass uns (Ausbildungs-) Kosten entstanden sind und wir uns diese natürlich im Vorfeld absichern haben lassen.
Auch sind alle Firmenklamotten nicht retourniert worden – damit kann man noch leben – das sind nicht die hohen Kosten.
Der Rest wird sich in absehbarer Zeit rausstellen wie wir bzw. das betreuende AMS damit umgeht. Aber wir sind hier noch nicht ganz fertig.
Final
Final kann man sagen war es trotz allem ein großer Schritt für die Firma und auch für uns 4 vom Stammteam – denn wir haben gelernt! Man lernt immer aus solchen Situationen.
Daher zum Ende ein „Danke lieber Sebus“.
Mehr über Sebus und das Meer findet ihr hier.